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Fetischisierung – Rassismus in der Literatur

Oftmals wollen Autor*innen Menschen aus anderen kulturellen Hintergründen in ihre Geschichten aufnehmen, weil sie diese »wunderschön« finden. Das ist prinzipiell noch keine Fetischisierung. Wenn aber dann Sätze wie: »Schwarze Menschen sind einfach [irgendein rassistisches Vorurteil]!« oder »[Hier irgendeine Bezeichnung für BIPoC einfügen] sind [irgendein rassistisches Vorurteil].« fallen, ist etwas faul. Darüber hinaus bilden sie sich ein Idealbild, welches sie mit dem Aussehen verknüpfen. Jeder BIPoC wird anhand dieses Idealbildes, welches meist auf Stereotypen und Vorurteilen beruht bewertet. Es geht nicht mehr um den Menschen, sondern die Hautfarbe oder andere körperliche Merkmale.

Probleme von Fetischisierung in der Literatur

Problematisch dabei ist, dass diese Charaktere dann in den Geschichten eben diese rassistischen Stereotype bedienen und somit ein falsches Bild widerspiegeln. Die Vorurteile sind verletzend und schädlich für potentielle Leser*innen. Wie schädlich zeigt sich, wenn man als betroffene Person mit anderen Menschen spricht und dann Sätze des Unglaubens fallen, da man nicht erwartet hätte, dass eine BIPoC Person [hier irgendeine Fähigkeit oder Eigenschaft einfügen] hätte.

Zusätzlich stellen diese Figuren in der Geschichte dann einen Token dar. Der oder die Autor*in kann sich dann damit schmücken, dass ihre oder seine Geschichte so divers ist. Und man würde ja darauf achten, dass das Buch nicht rein weiß ist. Es wäre allerdings schön, wenn BIPoC nicht nur dafür missbraucht werden würden, damit weiße Menschen sich damit profilieren können.

Fragt euch bitte immer, warum ihr gerade einen BIPoC Charakter eingebaut habt. Aus irgendeiner Fetischisierung heraus? Wolltet ihr eurer Geschichte etwas »Exotisches« hinzufügen? Ihr brauchtet einen »fremd« und »gefährlich« aussehenden Charakter? Das sind alles die FALSCHEN Gründe!

Schreibt inklusive und repräsentative Geschichten über BIPoC! Zeigt die Facetten. Löst euch von Stereotypen und Vorurteilen. Hört auf ein bestimmtes äußerliches Merkmal zu fetischisieren.

Fazit

Wenn den Autor*innen wirklich etwas an Inklusion und Diversität liegt, dann sollten sie sich um Sensitivity Readings für ihre Geschichten kümmern. Und dann stellen sie bitte Own-Voice Reader*innen ein. Lasst nicht weiße Menschen darüber entscheiden, was verletztend, rassistischt oder unangebracht ist. Zeigt, dass euch das Thema wirklich am Herzen liegt und ändert, wie die Buchbranche BIPoC darstellt.

Wir sind mehr als nur die Erfüllung einer Quote oder ein Fetisch. Wir haben unsere eigenen Geschichten zu erzählen. Wir haben für Geschichten mehr zu bieten, als etwas Fremdartiges und Exotisches darzustellen.

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