Fiktion

Der große Gatsby – F. Scott Fitzgerald

Heute schreibe ich über ein Buch, welches ich bereits mehrmals in Deutsch als auch in Englisch gelesen habe. Das Exemplar von Der große Gatsby, welches ich dieses Mal gelesen habe, erschien 2020 im Nikol Verlag. Es ist ein Hardcover Buch mit goldenen Verzierungen, was dem Buch eine sehr edel und teuer aussehende Optik gibt. Ich werde im Folgenden Versuchen meine Gedanken zum Buch aufzuschreiben und dabei aber versuchen so wenig wie möglich zu spoilern. Verzeiht also, wenn manche Teile etwas vage formuliert sind. Ich will keiner Person den Spaß rauben.

Inhalt

Nun aber zum Inhalt des Buches. Beschrieben wird eine Gesellschaft in den Goldenen Zwanzigern in den USA. Exzessive Feiern und oberflächliche Menschen nehmen einen Großteil des ersten Drittels des Buches ein. Man wird dem Phantom Gatsby vorgestellt, ehe man diesen im zweiten Drittel wirklich selbst kennenlernen darf. Das Ende ist ernüchternd und hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen, da ich mir wenigstens auf den letzten Seiten eine gewisse Form der Genugtuung oder Ehrrettung des großen Gatsbys gewünscht hätte.

Protagonisten von Der große Gatsby

Die wichtigsten Personen sind Daisy, Gatsby und Nick. Natürlich tauchen noch mehr Personen auf, allerdings stehen diese meiner Meinung nach mehr im Hintergrund. Wer sind diese drei also?

Die Geschichte ist wie eine Erzählung aufgebaut. Nick nimmt die Rolle des Erzählers ein und taucht immer wieder in die Geschichte mit ein. Er kommentiert alles, was im weiteren Verlauf der Geschichte passiert, versucht aber trotzdem noch, unparteiisch zu bleiben. Bis zum letzten Drittel gelingt es ihm auch. Allerdings wird er dann selbst von seinen Gefühlen stark beeinflusst und verliert die Neutralität. Ich habe mich beim Lesen immer gefragt, was genau an ihm so wichtig ist, da er meiner Meinung nach nur für eine einzige Szene wirklich gebraucht wird. Danach ist er einfach nur ein Mitläufer, der die Geschichte wiedergibt.

Daisy ist Nicks Cousine. Sie heiratete einen reichen Mann, der die Finger nicht bei sich lassen kann. Sie wirkt unglücklich in ihrer Beziehung und wird an vielen Stellen einem Prestigeobjekt oder einer Trophäe gleichgesetzt. Sie ist der Gegenstand, den man einfach haben muss. Sie wird im Laufe der Geschichte auch oftmals als ein erotisches Lustobjekt beschrieben. Mit einer sinnlichen Stimme und einem schönen Äußeren. Darüber hinaus wurde ihr Charakter nicht weiter ausgebaut. Auf mich macht sie keinen großen Eindruck, weshalb ich die Anbetung ihrer Person nicht nachvollziehen kann.

Und nun zum großen Gatsby. Viele Mythen, Geschichten und noch mehr Tratsch ranken sich um die Person Jay Gatsby. Er feiert wöchentliche große Feste, auf welchen sich die Gäste das ein oder andere Glas zu viel gönnen und beginnen über ihren Gastgeber zu tratschen. Wirklich gesehen, wird Gatsby auf seinen Parties nicht, doch das interessiert auch niemanden so richtig.
Gatsby wird von Nick und seinem eigenen Vater als Mann mit Visionen und großer Zukunft bezeichnet. Er begann seine Reise ganz unten und arbeitete sich auf verschiedenste Weisen in die High Society. Das alles tat er, um sich seinem Ziel zu nähern, welches er über die Jahre so verbissen verfolgte, dass er die Chance verspielte, als es schließlich in greifbarer Nähe war.

Und nun?

Man merkt auf jeden Fall, in welcher Zeit das Buch entstanden ist. Frauen sind Prestigeobjekte und darüber hinaus nur flache Charaktere, die nicht viel beizutragen haben. Die Männer sind diejenigen, welche die Geschichte vorantreiben und die großen Entscheidungen treffen. Wer sich für die Goldenen Zwanziger interessiert und darüber hinaus ein vielschichtiges Buch lesen möchte, dass man durchaus öfter als ein Mal lesen sollte, macht mit »Der große Gatsby« definitiv keinen Fehler. Mit jedem Mal, das ich dieses Buch gelesen habe, haben sich mir neue Details erschlossen, die man gerne einmal überliest.

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