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Alice Hasters – Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten

Ich habe dieses Buch immer wieder einmal aufploppen sehen in verschiedenen Medien. Angetrieben von meiner Wut über die aktuelle Situation und dem Gefühl der Hilflosigkeit bis hin zu fehlenden Argumenten, habe ich mir nun das Hörbuch zu Alice Hasters Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten angehört.

Inhalt

Alice Hasters beschreibt soziale Konstrukte und liefert dazu eigene Erfahrungen oder geschichtliche Quellen. Man beginnt bei einem rassistischen Souvenir über fehlende Vorbilder und den Hürden, die man überwinden muss, um zu sich selbst zu finden. Sie geht auf ihre beruflichen Entscheidungen ein und wie ihr Umfeld darauf eingewirkt hat. Wie sie letztlich versuchte, einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Rassistische Vorurteile und deren Konstruktion durch die weiße Bevölkerung werden thematisiert und erklärt.
Darüber hinaus schreibt sie über Beziehungen, Fetischisierung und ihre eigenen Familienverhältnisse.

Gedanken zu Alice Hasters Buch

Ich habe mich mehrmals an dem Punkt wiedergefunden, an dem ich einfach pausieren und alles, was ich soeben gehört hatte, auf mich wirken lassen musste. Viele Dinge, die sie beschreibt, sind mir persönlich als BPoC auch passiert, allerdings hatte ich nie die richtigen Worte, um zu beschreiben, was mich stört oder warum es mir überhaupt etwas ausmacht. Ich fühle mich nach dieser Lektüre bestärkt und werde mir das Hörbuch vermutlich immer wieder einmal abschnittweise anhören, um mir gute Antworten und Erklärungen zurechtzulegen, wenn wieder jemand etwas Rassistisches sagt oder tut. Vor allem für weiße Menschen, die sich auch gerne aktiver einsetzen möchten, kann dieses Buch mit den Erklärungen weiterhelfen. Es ist in gewissen Situationen einfach schwer, die richtigen Worte zu finden oder richtig zu reagieren. Alice Hasters erklärt, warum weiße Menschen sich in solchen Situationen nach den Betroffenen richten sollten und nicht einfach den White Saviour raushängen lassen sollten.

Als Schwarze Deutsche kann ich dieses Buch wirklich weiterempfehlen, da es Probleme in der Gesellschaft anspricht und so einfach verständlich wie möglich erklärt. Es ist nicht geschrieben worden, um die weiße Gesellschaft anzuprangern und mit dem Finger auf weiße zu zeigen. Vielmehr soll es bewirken, dass man eigene Denkmuster und Verhaltensweisen überdenkt und in ähnlichen Situationen in Zukunft anders reagiert. Meiner Meinung nach ist dieses Buch vor allem für weiße Menschen geschrieben worden.
Ich könnte jetzt ewig zusammenfassen, was sie geschrieben hat, doch würde es vermutlich dennoch nicht so hinbekommen wie Alice, weshalb ich einfach dabei bleibe dieses Buch jeder Person weiterzuempfehlen, die nach einem Buch sucht, welches die grundlegenden Probleme des Rassismus aufzeigt und verständlich erklärt.

Ich habe auch meinem Umfeld gesagt, dass sie das Buch lesen oder das Hörbuch hören sollten. Auch wenn es schwer ist, weil eigene Denkmuster herausgefordert werden. Bitte lies bis zur letzten Seite. Wenn es viel zu verdauen ist, dann mach eine Pause. Aber hör nicht mitten drin auf, weil du dich angegriffen fühlst. Denn du lernst in dem Buch etwas über den Rassismus der Gesellschaft und wie du dabei behilflich sein kannst ihn zu bekämpfen. Wenn du dich durch das Buch unwohl fühlst, dann vermutlich, weil es einen wunden Punkt erwischt hat. Und dort solltest du dann ansetzen und etwas verändern.

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