Allgemein

Öffentliche Antwort an die MetropolCon

Schreiben der MetropolCon:

Hallo Jade und Aşkın,

Danke für deine bzw. eure E-Mail. Uns ist bewusst, dass wir den Input, die Beteiligung und den Blickwinkel unterschiedlicher Menschen und gerade auch PoC brauchen, daher freuen wir uns sehr über die Bereitschaft, etwas beizutragen. Wenn ihr Vorschläge habt, etwa dahingehend, was für euch beim Code of Conduct, bei der Programmplanung, aber auch sonst allgemein im Rahmen der Con wichtig ist, freuen wir uns über jeden Hinweis.

Wenn du, Jade, Mitglied des Orga-Teams und des Vereins werden oder einfach mal schauen möchtest, ob das etwas für dich wäre, laden wir dich sehr gern zu einem unserer nächsten Meetings ein, die monatlich auf Discord stattfinden. Du musst auch nicht allein kommen, wenn du dich wohler in bekannter Begleitung fühlst.

Allerdings schließen wir einen Vereinsbeitritt und eine engere Zusammenarbeit im Orga-Team von dir, Aşkın, aus. Wir haben deine Beitrittsanfrage sowohl im Vorstand als auch in der erweiterten Orga besprochen, wie wir das bei allen Bewerbenden tun. Geschlossen haben wir uns gegen deine Aufnahme entschieden. Gern erläutern wir diese Entscheidung:

In einem Team wie unserem, mit einem gemeinsamen großen Ziel, müssen wir uns aufeinander verlassen und ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Wir können dir das für eine konstruktive Zusammenarbeit notwendige Grundvertrauen nicht mehr entgegenbringen. Dein Verhalten auf Twitter und Instagram, vor allem im Bezug auf die persönliche Kommunikation mit Mitgliedern des Orga-Teams – die den öffentlichen Posts vorausging – aber auch das Framing bestimmter Tatsachen, waren hierbei ausschlaggebend. Uns geht es darum, gemeinsam für etwas zu arbeiten, nicht gegeneinander oder gegen andere.

Der Vorstand und das Orga-Team sind gerne zu klärenden Gesprächen diesbezüglich bereit. Du kannst uns weiterhin jederzeit Anregungen, Bedenken, Kritikpunkte schreiben; dieses Feedback ist für uns wichtig und hilfreich. Natürlich bist du auch eingeladen, Vorschläge für eigene oder fremde Programmpunkte einzureichen, und bist selbstverständlich nach wie vor auf der MetropolCon 2023 willkommen.

Mit besten Grüßen,

Der Vorstand

Vertreten durch C. R., C. H., D. R.

im Namen der Vereinsmitglieder/des Organisationsteams

Die Namen der MetropolCon Mitglieder habe ich gekürzt.

Meine öffentliche Antwort an die MetropolCon:

Hallo MetropolCon Vorstand,

Ich möchte zu aller Erst hervorheben, dass unsere Mail mit CC versendet wurde. Die Antwort wurde allerdings mir, Jade, alleine zugesendet. War Aşkın nicht wichtig genug um ihn im CC zu lassen? Vor allem da ihr in eurer Mail seine Teilnahme ablehnt. Sollte er das nicht persönlich von euch erfahren?

Und dann fangen wir gleich einmal an:

Euch ist klar, dass ihr mehr unterschiedliche Blickwinkel braucht. Ihr seid gerne bereit, unsere Ideen kostenlos von uns zu nehmen und zu verwenden, verwehrt aber einer der beiden PoC, die sich bei euch beworben haben den Zugang zur Organisation. Ihr würdet unsere Vorschläge übernehmen, aber nur eine*r von uns beiden darf mitmachen.

Besonders perfide finde ich dabei, dass ich zu einem Discord Meeting eingeladen werde und euch wohl klar zu sein scheint, dass man sich dort nicht wohl fühlen könnte und ihr es mir freistellt, eine Begleitperson mitzunehmen. Wen würde ich wohl mitnehmen? Aşkın! Aber in eurem weiteren Mail verlauf lässt sich entnehmen, dass Aşkın nicht gewünscht ist.

Ihr wollt eine offene, diverse, inklusive Veranstaltung planen, auf der sich alle wohlfühlen können. Gleichzeitig wird mit PAN zusammengearbeitet, die bereits mehrfach in der Vergangenheit negativ bzlg. -Ismen aufgefallen sind. Ihr wollt, dass sich eine einzelne Person of Color in ein Haifischbecken begibt. Wenn es wirklich um Inklusion und Diversity ginge, dann hättet ihr schon längst selbst andere PoC und anders marginalisierte Menschen gefunden, die bereit sind bei der Orga zu helfen.

Ich möchte hier kurz meinen Tweet vom 30.12.21 zitieren:

Finde es interessant, dass wir heutzutage noch Vereinigungen haben die für Inklusion und Diversität stehen aber nur aus weißen able cis Menschen bestehen.

Doesn’t quite sit right with me.

Warum konnten die keine nicht weißen, disabled people dazu nehmen…Kennen sie vllt keine?

Das ist dann direkt nochmal ein Zeichen für sich, oder nicht?

Bin sehr skeptisch wenn ich „diverse“ und „inklusive“ spaced sehe die …weder divers noch inklusiv sind

Die Erläuterung des Ausschlusses von Aşkın finde ich mehr als bedenklich und ich kann mir vorstellen, dass mir ein ähnliches Schicksal blüht, wenn ich nicht genau das richtige Maß an Katzbuckeln, betteln und bitten finde. Sollte ich jemals in eine Situation kommen, die mich emotional mitnimmt, traumatisiert o.ä. Und ich dadurch nicht mehr in der Lage sein werde, nett genug zu kritisieren, dann gehe ich nach dieser Erläuterung davon aus, dass man mich auch aus der weiteren Zusammenarbeit ausschließt. 

Es gibt außerdem nicht DIE richtige Art, auf Missstände zu verweisen. Oder gibt es nur eine andere Art, die weiße Menschen ertragen oder wie weiße Menschen Kritik annehmen, ohne White Fragility an den Tag zu legen? „Kritisiere mich auf eine Weise, die ich für richtig halte, sonst bist du böse und gemein.“ erhält nur die herrschenden Machtstrukturen und ist perfide Täter-Opfer-Umkehr.

Natürlich würde die Orga dennoch von meiner Vorarbeit profitieren. Und könnte mich dann als bösen PoC framen, mit der man nicht “produktiv” zusammenarbeiten könne, weil “persönliche Kommunikation und Framing” …

Ich sehe hier das Potential mich in Gefahr zu bringen was meine Mental Health betrifft und gleichzeitig als “Quoten-PoC” herhalten zu müssen. Als Schutzschild, falls doch nicht alles perfekt ist. Nach dem Motto: “Aber wir haben ja Jade dabei gehabt. Und Jade hat gesagt ….” oder “Aber wir können nicht rassistisch oder anderweitig feindlich sein. Wir haben ja Jade”.

Dafür ist mir meine Gesundheit zu schade.

Ich finde es besonders hinterhältig seine Mitarbeit im Orga-Team abzulehnen, aber dennoch von seiner Arbeit in Form von Tipps und Vorschlägen profitieren zu wollen.

Unter diesen Bedingungen muss ich für mich leider festhalten, dass die MetropolCon kein Safer Space sein wird und die Orga definitiv auch nicht. Unter diesen Umständen werde ich auch meine Anfrage auf Mitarbeit zurückziehen und mich von der Veranstaltung fernhalten. Es tut mir im Herzen weh, dass die Literaturszene immer wieder “für Diversity und Inklusion” steht und gleichzeitig intern und z.T. auch nach außen nichts dafür tut. 

Wieder einmal bin ich, als mehrfaches Opfer von Rassismus und Ausnutzung innerhalb der Buchbubble von Veranstaltungen ausgeschlossen. Wieder einmal wird erwartet, dass man sich in hochgradig belastende Situationen begibt, um dann ausgebrannt und weggeworfen zu werden, sobald man einen angeblich “falschen” Ton anschlägt.

Respektvoll,

Jade S. Kye

P.S. Wer gerne von Aşkıns Expertise profitieren würde und das unter fairen Bedingungen findet ihn hier:

Twitter: @AskDoan1

Instagram: @ask-h-dogan

Homepage: https://ask-dogan.de/

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