Phantastik

Codex Aureus – Der Fluch des Spielmanns

Nach meinem Aufruf auf Twitter, nach coolen Werken von Self Publishern, gerade in der Zeit des #bücherhamstern um Selfpublisher zu unterstützen, die jetzt mögliche Einkommenseinbußen durch das Absagen der LBM haben, wurde ich auf Nike Leonhard aufmerksam gemacht. Ich habe mir ihre Website angesehen und mich für Der Fluch des Spielmanns entschieden.

Worum geht’s eigentlich?

Ein Spielmannstrupp bestehend aus zwei Paaren reist durch die Lande und glaubt das große Los gezogen zu haben, als sie von einer großen Hochzeit im Nachbarsort erfahren. Als sie ankommen, sind sie die einzige Spielmannstruppe und erhoffen sich eine gute Ausbeute.
Die Geschichte dieser Truppe wird von einem der Männer erzählt, der seine Geschichte einem alten Mann erzählt, nachdem dieser ihn mit etwas Bier zum reden bringt.

Meinung zu Codex Aureus

Codex Aureus – Der Fluch des Spielmanns ist ein kurzes Lesevergnügen. Man wird von der Autorin Nike Leonhard direkt in das Geschehen geworfen. Während der Erzählungen des Spielmanns Corvus habe ich mich öfter dabei ertappt einen Schuldigen zu finden und die Meinung gleich wieder auf der nächsten Seite zu ändern, nur um dann festzustellen, dass ich schon wieder falsch lag. Ich wusste nicht, was ich erwarten musste. Worauf bezog sich der Fluch? Ist der Spielmann verflucht oder hat der Spielmann jemanden verflucht? Wie fügt sich das alles zusammen?

Die Erzählung ist so aufgebaut, dass man zumindest am Anfang noch Mitleid mit Corvus, dem Spielmann empfindet. Im Laufe der Erzählung habe ich die Position von Corvus eingenommen und wurde während des Lesens immer paranoider. Um den Spaß beim Lesen nicht zu verderben, will ich hier nicht weiter auf die Paranoia eingehen oder was mich dazu bewogen hat, mich so zu fühlen. Wenn ihr die Geschichte selbst lest, werdet ihr vermutlich merken, was ich gemeint habe. Der Twist zum Schluss traf mich ziemlich unerwartet, weshalb ich die letzten Seiten zuerst noch einmal lesen musste, bevor ich wirklich verstand was da eigentlich gerade passiert war.

Nach der kurzen Erzählung folgen Kapitel, die sich mit der Inspiration für Der Fluch des Spielmanns beschäftigen. Man bekommt einen Einblick in den Leichenfund und zu der gängigen Praxis im Mittelalter. Mich hat es ziemlich fasziniert, dass ein echtes Rätsel als Vorlage für diese Geschichte gedient hat.

Fazit

Eine lebendige Geschichte, die den Leser fesselt und zunehmend paranoider werden lässt, bis man dann endlich zu einer langersehnten Antwort kommt. Ich habe die Geschichte verschlungen und war dementsprechend innerhalb von ca. 40 Minuten fertig.

Wer Spaß an Mittelaltergeschichten hat, sich auch ein bisschen für das Übernatürliche interessiert macht mit diesem E-Book nichts verkehrt. 

Schreibe eine Antwort